48 kubusförmige Marmorstelen mit den Namen von Opfern des Widerstands gegen die deutsche Besatzung aus der gesamten Provinz stellen das Zentrum des Campo della Gloria auf dem Zentralfriedhof von Turin dar. Gleich nach dem Krieg wurde diese eindrückliche Gedenkstätte auf Initiative von Nicola Grosa, Vize-Kommandeur der Zone III des piemontesischen Widerstands (Valli di Lanzo und Valle Orco), angelegt: Den Eingang markiert ein Gedenkstein mit einem Zitat von Thomas Mann aus dem Jahr 1954 „L’Avanguardia di una migliore Società umana“. Damals hatte Mann über die europäischen Widerstandsbewegungen geschrieben, dass sie mehr wollten als nur Widerstand zu leisten, sich als die „Avantgarde einer besseren menschlichen Gesellschaft“ empfanden. Das große Monumento al Partigiano Caduto hat der Bildhauer Umberto Mastroianni zusammen mit dem Architekten und Universalkünstler Carlo Mollino bereits 1945 geschaffen.
Nachdem Hinweise darauf eingegangen waren, dass nicht alle Namen der Männer aus der Sowjetunion, die sich dem piemontesischen Widerstand angeschlossen hatten, korrekt seien, hat die Verwaltung des Turiner Hauptfriedhofs anhand der Archive der ANPI (Associazione Nazionale Partigiani d’Italia) und anderer Unterlagen in den vergangenen zwei Jahren gleich alle der ca. 1.200 gelisteten Opfer überprüft. Im Laufe dieses Jahres werden die Fehler korrigiert.
Wer den Campo della Gloria besuchen will, findet alles Wissenswerte dazu in unserem Buch Partisanenpfade im Piemont im Kapitel „Stadtspaziergang durch Turin“.
Sabine Bade & Wolfram Mikuteit
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