Seit 1981 findet alljährlich am 15. August – zum Höhepunkt der italienischen Feriensaison – das ‚Concerto Sinfonico di Ferragosto‘ statt.
Damals wurde am Rifugio Quintino Sella unterhalb des Monviso eine Tradition begründet, die sich längst etabliert hat: jedes Jahr an einem anderen Ort spielt an diesem Tag das Orchestra Bartolomeo Bruni auf und zieht in aller Regel um die 10.000 Besucher zu einer Veranstaltung in die Berge, die auch vom italienischen Fernsehen RAI übertragen wird.
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Ferragosto-Konzert 2015 bei Paraloup
Stolpersteine in Turin
In Turin wurden am 10. und 11. Januar 2015 erstmals Stolpersteine verlegt.
Nachdem im Jahr 2010 in Rom die ersten italienischen Stolpersteine – “Pietre d’Inciampo” – verlegt wurden, entstanden (und entstehen nachwievor) in vielen italienischen Städten und Gemeinden Initiativen, die Verlegungen dieser kleinen, mit Messing überzogenen und in den Boden eingelassenen Gedenksteine organisieren, um an das Schicksal von Menschen zu erinnern, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, deportiert, ermordet, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.
In Turin wird das Stolperstein-Projekt von einem breiten Spektrum an Organisationen getragen, dem das Museo della Resistenza, die Jüdische Gemeinde, das Resistenza-Institut, die ANED (Nationale Vereinigung der Deportierten), das Goethe-Institut u.v.a.m. angehören. So konnten 27 Gedenksteine für TurinerInnen verlegt werden, die aus politischen oder rassistischen Gründen deportiert wurden.
Nun liegt beispielsweise vor dem Eingang der Schule am Corso San Maurizio 8 ein Stolperstein für Teresio Fasciolo:
QUI STUDIAVA
TERESIO FASCIOLO
NATO 1925
ARRESTATO MARZO 1944
DEPORTATO 1944
MAUTHAUSEN
ASSASSINATO 30.5.1944
Die Hospitäler der Resistenza in den Lanzotälern
Am 12. September 1943 – wenige Tage nach dem Waffenstillstand – erhielt der Dermatologe Dr. Attilio Bersano Begey vom italienischen Roten Kreuz die offizielle Weisung, seine alte Arbeitsstelle im Ospedale Maria Vittoria in Turin wieder anzutreten. Was er auch tat – und unmittelbar danach Kontakt aufnahm zu den Widerstandszellen in Turin.
Partisanenrepublik Ossola, Orte der Erinnerung – Teil 4
Der erbitterte Kampf gegen die von vielen Kriegsverbrechen begleitete deutsche Besatzung und der Versuch vieler Menschen aus dem Ossolatal, im Herbst 1944 in ihrer Heimat nach über 20 Jahren Faschismus endlich wieder demokratische Verhältnisse herzustellen, hat vielerorts Spuren hinterlassen. Aber Hinweise darauf, wo noch heute im Tal an den Widerstand erinnert und das Gedenken an die 44 Tage der „Repubblica partigiana della Val d’Ossola“ wachgehalten wird, sucht man in deutschsprachigen Reiseführern leider vergeblich.
Die Partisanenrepublik von Ossola – Teil 3
Gescheiterte Hoffnungen
Die vage Idee der Alliierten, in Italien eine zweite Front zu eröffnen und dafür das Val d’Ossola als Basis für Angriffe gegen die Poebene und zur Befreiung Norditaliens auszubauen, war bereits längst zu den Akten gelegt, als das Tal im September 1944 von den Partisanen befreit wurde. Zunächst wegen der großen Durchkämmungsaktion im Juni 1944 zurückgestellt, fiel der Plan danach veränderten strategischen Rahmenbedingungen zum Opfer: Für die unter den Alliierten nicht unumstrittene Landung in der Provence am 15. August 1944 (Operation Dragoon) mussten dafür nötige Truppen teilweise aus Italien abgezogen werden. Es sollte sich zeigen, dass durch die erfolgten Truppenreduzierungen selbst der alliierte Vorstoß gegen die Gotenlinie nach der Einnahmme von Rimini ins Stocken geriet.
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